Konflikte sind wie Dissonanzen in der Musik,

sie streben nach Auflösung.

Mediation - Prof. Dr. Holger Kern

Vorteile eines Mediationsverfahrens + Infos:

  • Win-Win-Lösung als Ziel

    Die emotionale Lage der Beteiligten wird genauso berücksichtigt wie die objektive Sachlage. Die Beziehungsebene der Konfliktparteien ist für eine Win-Win-Lösung ebenso zu beachten und zu bearbeiten, wie die reine Sachebene des Konflikts. 

    Dadurch werden Kreative Lösungen, die für beide Parteien Vorteile bringen, ermöglicht. Ein "Alles-oder-Nichts-Ausgang" kann so vermieden werden.

  • Freiwilligkeit, Akzeptanz und Umsetzungschancen

    Mediation erfolgt freiwillig. Im Ergebnis kommt der Wille aller Beteiligten zum Ausdruck und daher hat die erzielte Lösung die höchsten Realisierungs- und Nachhaltigkeitschancen.

    Während eine Klage vor Gericht beide Parteien zur Mitwirkung zwingt, bleibt die Teilnahme an einer Mediation stets freiwillig. Es besteht kein Zwang zur Einigung oder Versöhnung. Die Mediation kann jederzeit beendet werden. Der Rechtsweg bleibt stets offen.

  • Autonomie und Kontrolle

    Alle Beteiligten haben im Verlauf einer Mediation bis zum Schluss vollständige Autonomie. Es wird nichts entschieden, was die Parteien nicht wollen. Es wird kein „Vergleich“ („fauler Kompromiss“) geschlossen oder Urteil durch einen Dritten gesprochen wie bei Schlichtung oder Gerichtsverfahren. 

  • Selbstverantwortung und Würde

    Die Konfliktpartner finden und entscheiden mithilfe der Funktion des Mediators in eigener Verantwortung die Lösung ihres Konflikts. Daher wird es bei der Mediation auch keinen Verlierer geben. Die Würde des Einzelnen bleibt gewahrt und die Beziehung der Partner wird nicht belastet oder getrennt.

  • Interessengerechtigkeit

    Die Lösungsfindung geschieht nicht nach feststehenden Gesetzes-Paragraphen, die anzuwenden sind, sondern wird allein auf Grundlage der konkreten Interessen der Parteien gefunden. Es werden Ansprüche durch Bedürfnisse ersetzt, das ermöglicht ein Win-Win.

  • Vertraulichkeit

    Vertraulichkeit ist oberste Maxime und gegenseitige Zusicherung. Nichts gelangt ohne die Zustimmung der Parteien an die Öffentlichkeit. Gerichtsverhandlungen hingegen sind öffentlich.

  • Schnelligkeit und Beständigkeit

    Eine Mediation ist meist schneller vereinbart und durchgeführt als ein Rechtsverfahren und dauert oft auch kürzer. In der Regel kommt man in der Mediation überraschend schnell zu einer Lösung. Die so getroffenen Vereinbarungen haben meist langfristig Bestand und Akzeptanz. Wenn es durch neue Bedingungen notwendig wird, kann eine Mediation auch später wieder aufgenommen und fortgesetzt werden.

  • Die Kosten sind überschaubar und planbar

    Mediation ist nicht kostenlos, auch nicht unbedingt billig, aber sie ist ihr Geld wert!

    Die Kosten bleiben für Sie stets überschaubar. Bedenken Sie: ungelöste Konflikte werden letztendlich meist viel teurer bezahlt und andere Wege der Konfliktbeilegung (Rechtsweg etc.) sind meist noch teurer (finanziell und sozial).

    Mit dem Mediator wird ein Stundensatz vereinbart und die Kosten nicht nach Streitwert abgerechnet und womöglich von einem Verlierer getragen. Die anfallenden Kosten werden in der Regel geteilt oder (bei innerbetrieblicher Mediation) von der Firma übernommen.

    Mehr zu den Kosten bei mir:

  • Zeit-, Geld- und Nerven-Ersparnis

    Die meisten Mediationen dauern nur wenige Tage, bzw. Einheiten. Die Konfliktparteien kommen damit schnell zu einem von beiden Seiten getragenen Ergebnis. Es muss dafür meist weniger Zeit und Geld aufgewendet werden als der Rechtsweg, vor allem, wenn der Streit durch die mehrere Instanzen geht, mit bleibendem Prozessrisiko. Zudem werden die Gerichte werden durch die ständig wachsende Zahl von Prozessen immer stärker belastet. Die Folge ist, dass die Beteiligten oft Monate oder sogar Jahre auf einen Vergleich oder ein Urteil warten. Auch das kostet Zeit, Geld und womöglich Nerven.  

  • Innovationspotential und Wertschöpfungschance

    Die verschiedenen Interessen der Konfliktparteien werden nicht auseinanderdividiert, sondern zusammengeführt. Dies ermöglicht gemeinsame, sogar neue, bisher undenkbare Lösungen.

  • Beibehalten der Beziehung / Zukunftsausrichtung

    Durch und während der Mediation können Sie die persönlichen, sachlichen oder geschäftlichen Beziehungen aufrechterhalten werden, ein wertschätzender Umgang wird erhalten bzw. hergestellt - dafür sorgt der Mediator. 

    Es geht in der Mediation nicht um formaljuristische Ansprüche und deren Durchsetzbarkeit bzw. Abwendung wie in einem gerichtlichen Verfahren. Das führt oftmals zu einem Abbruch der Beziehungen, so dass sich selbst ein Erfolg vor Gericht wirtschaftlich negativ auswirken kann. Langjährige Geschäftsbeziehungen sind zu wertvoll, um sie menschlichen oder organisatorischen Konflikten zu opfern. Nicht selten ergeben sich daraus neue Gesichtspunkte, die zu Verbesserungen der Situation für beide beteiligten Unternehmen oder Geschäftspartner führen (Win-Win-Situation).


  • Mögliche Veränderung der Konfliktkultur im Unternehmen

    Die an einer Mediation teilnehmenden Konfliktparteien (ggfs. auch die Führungskräfte, sofern sie nicht sowieso im Konflikt involviert waren) haben nach erfolgter Wirtschaftsmediation eine andere Konfliktkultur erfahren, die nachhaltig in das Unternehmen hineinwirken kann.  

    Auch wenn erst nur einzelne Führungskräfte, Mitarbeiter, Betriebsräte etc. freiwillig und zunehmend Grundsätze des Wirtschaftsmediationsverfahrens als Konfliktregelung anwenden, wird sich langfristig das Betriebsklima und Konfliktverhalten eines gesamten Unternehmens verändern. Die Personen, die im Unternehmen Wirtschaftsmediation erfahren haben, können hierbei Multiplikatoren darstellen. Sinnvoll wäre es, wenn dabei geschulte Mediatoren diese Menschen in ihrer Multiplikatorenrolle begleiten und eine Zeit begleitend im Unternehmen präsent sind.



  • Gibt es Alternativen zur Mediation?

    Alternativen gibt es fast immer, aber ob sie sinnvoll sind, muss im Einzelfall entschieden werden. Hier kann in Betracht gezogen werden:


    Ein persönliches Gespräch...

    ist immer einen Versuch wert. Oft ist jedoch die Kommunikation mit den Konfliktpartnern bereits sehr gestört. Dann endet fast jedes Gespräch spannungsgeladen, mit Vorwürfen oder Streit. Dann hilft auch meist das Einschalten von Kollegen und Freunden nicht mehr weiter.

    Der Weg zum Anwalt...

    führt schnell zu einer unnötigen Verhärtung der Fronten führen. Anwälte und Verteidiger tendieren naturgemäß dazu, die Standpunkte ihrer Partei juristisch zu untermauern, was kaum zur Lösung und zu einem Interessenausgleich führt. In vielen Konflikten stehen aber gar keine juristischen Fragen im Mittelpunkt. Falls im Rahmen der Mediation juristische Fragen auftauchen, können immer noch Anwälte als juristische Berater hinzugezogen werden.

    Der Weg zum Gericht...

    steht nur offen, wenn es für diesen Konflikt eine gesetzliche Grundlage gibt. Abgesehen davon wird es oft unwürdig empfunden, vor Gericht erscheinen zu müssen. Ein Vergleich als Resultat ist oft ein Kompromiss, der keinen so richtig zufrieden stellt. Ein Urteil geht ist oft nicht von Bestand, weil anfechtbar. Der Konflikt wird sich dann über lange Zeit und mehrere gerichtliche Instanzen hinziehen. Die damit verbundenen Kosten, der Zeitaufwand und der Verlust an Lebensqualität sind immens. Am Ende gibt es keinen wirklichen Gewinner, sondern nur noch Verlierer.

    Der Weg zum Schlichter...

    Kann in bestimmten Fällen möglich und sinnvoll sein. Es ist aber nicht jedermanns Sache, sich freiwillig dem Urteil eines Schlichters zu unterwerfen.


    Zur Entscheidungshilfe des Verbandes "Integrierte Mediation":  


Mediation - Prof. Dr. Holger Kern
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